PLATINUM-Sprechstunde: Verhalten

Verhalten

Angst an Silvester

Angst an Silvester

Frage: Mein Hund hat ziemlich große Angst an Silvester. Ich habe bisher leider ohne Erfolg homöopathische Mittel ausprobiert. Was könnte ich noch versuchen?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Bei manchen Hunden ist es schwierig, ruhig über Silvester zu kommen. Wenn homöopathische Mittel nicht helfen, stehen zum Beispiel pflanzliche Alternativen für Hunde, aber auch Pheromon-Halsbänder oder –Steckdosenzerstäuber, zur Verfügung. Auch Ihr Verhalten ist wichtig. Versuchen Sie Ruhe auszustrahlen und den Hund nicht zu trösten, um ihn in seiner Angst nicht noch zu bestärken. Lassen Sie den Hund spüren, dass das Feuerwerk nichts besonders ist, dann überträgt sich Ihre Stimmung positiv auf den Hund. Auch hilft es die Rollläden zu schließen oder sich in einen Raum zurück zu ziehen, in dem der Hund die Lichtblitze nicht wahrnehmen kann. Andere Geräusche wie Musik oder den Fernseher anzuschalten, können ebenfalls helfen. Bei sehr ängstlichen Hunden bietet sich der frühzeitige Besuch eines Tierverhaltenstherapeuten an. So kann man den Hund schon einige Monate vorher desensibilisieren, indem man ihm z.B. ganz leichte Feuerwerksgeräusche vorspielt, bei denen er noch keine Angstreaktion zeigt. Im Laufe des Trainings kann man die Intensität langsam steigern. Lassen Sie sich im Zweifel rechtzeitig von Ihrem Haustierarzt beraten.

Gras fressen

Gras fressen

Frage: Mein Hund (11 Jahre) frisst in der letzten Zeit viel Gras. Sonst macht er aber keinen kranken Eindruck. Sollte ich etwas unternehmen?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Das Rätsel warum fast alle Hunde hin und wieder Gras fressen, ist noch immer nicht abschließend gelöst. Schon bei ihren Vorfahren den Wölfen kann dieses Verhalten beobachtet werden. Gras wirkt als Ballaststoff und regt die Darmtätigkeit an und könnte so einen positiven Einfluss auf die Hundeverdauung haben. Einige Hunde fressen wiederum Gras, um besser Erbrechen zu können. Diesen Hunden ist aber in der Regel schon vorher unwohl. Liegt bspw. eine Magenschleimhautentzündung vor, sollte man sein Tier vom Gras fressen und dem anschließendem Erbrechen abhalten, damit der Hundemagen nicht noch zusätzlich gereizt wird. Natürlich muss dann auch die Ursache für die Übelkeit des Hundes abgeklärt werden. Die meisten Hunde zeigen jedoch kein Erbrechen nach dem Grasfressen. Im Frühjahr sieht man viele Hunde zur gleichen Zeit Gras fressen. Ob das frische Gras besonders gut schmeckt, können wohl nur die Hunde selbst beantworten. Jedenfalls muss man keinen gesunden Hund davon abhalten, dass er ab und an mal etwas Gras frisst.

Kot fressen

Kot fressen

Frage: Mein Hund (1,5 Jahre alt) verzehrt auf Spaziergängen immer wieder Kot. Ist das normal oder sollte man es versuchen zu unterbinden?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Das Fressen von Kot, die sogenannte „Koprophagie“, tritt bei vielen Hunden auf. Da mit dem Kot auch viele Krankheitserreger und Parasiten aufgenommen werden können, sollte man dieses Verhalten unterbinden. Eine regelmäßige Wurmkur gewinnt bei Hunden mit diesem Problem noch mehr an Bedeutung.
Die Ursachen für das Fressen von Kot sind vielfältig. Früher wurde häufig behauptet, dass bei diesen Hunden Mangelerscheinungen vorliegen, diese These konnte jedoch nicht bewiesen werden. Nur ein sehr geringer Teil der Hunde leidet tatsächlich an einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, die natürlich behandelt werden muss. Besonders junge Hunde schauen sich das Verhalten häufig von anderen Hunden ab. Dies ist zu unterscheiden vom normalen Verhalten der Mutterhündin, die nach dem Werfen den Kot ihrer Welpen frisst, um ihren Wurfplatz sauber zu halten. Bei vielen Hunden handelt es sich auch einfach um eine Unart. Der Kot riecht für sie appetitlich, sie können durch das Verhalten vorhandenen Stress abbauen oder tun dieses aus Langweile oder Frustration. Dafür bekommen sie schließlich vor allem eines: viel Aufmerksamkeit von ihren Besitzern! Mit der richtigen Erziehung und viel Durchhaltevermögen kann das unerwünschte Verhalten den Hunden wieder abgewöhnt werden.

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