PLATINUM-Sprechstunde: Ernährung

Ernährung

Der Hund als Schlingfresser

Der Hund als Schlingfresser

Frage: Mein Hund (Schäferhund, 4 Jahre) leert seinen Napf innerhalb von Sekunden. Wie bekomme ich ihn dazu, dass er sein Hundefutter langsamer frisst?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Hunde sind von Natur aus Schlingfresser, das heißt ein gründliches Kauen der Nahrung wird man bei ihnen in der Regel nicht beobachten können. Im Wolfsrudel musste die Beute schnell gefressen werden und es wurden zudem oft große Mengen auf einmal aufgenommen. Prinzipiell ist das Schlingen also nichts Ungewöhnliches.
Bei manchen Hunden führt das hastige Fressen aber zu Problemen. So verschlucken sich manche Hunde regelmäßig und es kann auch mal ein größerer Futterbrocken im Schlund stecken bleiben. Um seinen Vierbeiner zum langsameren Fressen zu bewegen, gibt es z.B. spezielle Fressnäpfe, bei denen sich der Hund seine Nahrung ein wenig erarbeiten muss. Alternativ kann man in den Napf auch einen großen Stein oder Ball (so groß, dass der Hund ihn auf keinen Fall verschlucken kann) in den Napf legen und das Futter darum verteilen.
Ebenso kann es hilfreich sein, nur kleine Portionen zu füttern. Trockenfutter lässt sich auch prima im Raum verteilen. So erreicht man nicht nur eine langsamere Futteraufnahme, nebenbei kann man seinen Hund auch mit einem Suchspiel etwas Abwechslung bieten.

Erdnüsse

Erdnüsse

Frage: Mein Hund hat mal eine Erdnuss gefunden und unerlaubterweise gefressen. Seitdem würde er für Erdnüsse fast alles machen. Kann ich ihm denn bedenkenlos ab und zu mal welche geben oder sind diese giftig für ihn?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Nüsse haben generell einen sehr hohen Phosphorgehalt. Dies ist besonders für Hunde die Probleme mit den Nieren haben problematisch. Aber auch der hohe Fettgehalt ist nicht zu vernachlässigen. Somit sind Erdnüsse nur sehr bedingt für die Ernährung des Hundes geeignet. Ab und an eine (ungesalzene) Erdnuss ist bei einem gesunden Hund jedoch in der Regel unproblematisch.

Ernährung bei Nierenversagen

Ernährung bei Nierenversagen

Frage: Ich möchte gerne das Futter meines Hundes (Labrador, 7 Jahre) wechseln, allerdings kommt er aufgrund eines Nierenversagens nicht mit jedem Futter klar. Was muss ich beachten?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Bei einer chronischen Niereninsuffizienz, also einer dauerhaft eingeschränkten Nierenfunktion, sollte die Ernährung des Hundes entsprechend angepasst werden. Zum einen ist eine Reduktion des Phosphorgehaltes in der Nahrung wichtig, um das Fortschreiten der Nierenschädigung zu reduzieren. Es gibt auch spezielle Phosphatbinder, die dem Hundefutter separat zugefügt werden können. Zum anderen ist eine hohe Qualität und gute Verdaulichkeit der aufgenommenen Proteine sehr wichtig. Leckerlis wie Büffelhautknochen oder Pansen gilt es am besten ganz zu meiden. Diese enthalten schlecht verdauliche Proteine und werden deshalb verstärkt von Bakterien im Dickdarm abgebaut. Dadurch entstehen Stoffwechselprodukte (z. B. Ammoniak), die die Nieren belasten. In der Regel wird zudem eine generelle Reduktion der aufgenommenen Proteinmenge empfohlen. Diese kann je nach Stadium der Erkrankung unterschiedlich stark ausfallen. Bei vorliegenden Mineralstoffimbalancen oder einem Vitaminmangel sollten diese ergänzt werden. Auf jeden Fall muss die Diät für einen Nierenpatienten sehr schmackhaft sein, da die Tiere durch die erhöhten Nierenwerte häufig nur wenig Appetit haben.

Futtermenge bei Arthrose

Futtermenge bei Arthrose

Frage: Mein Hund (Cane Corso, Gewicht 45-50 kg) hat eine Getreideallergie und schwere Arthrose. Ich bin mittlerweile auf PLATINUM Iberico+Greens umgestiegen. Er bekommt 500 g am Tag, aber er bettelt immer nach mehr. Wieviel kann ich am Tag geben?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Die Menge von 500 Gramm entspricht unserer Fütterungsempfehlung. Aber es handelt sich natürlich nur um eine Empfehlung für den Durchschnittshund, das heißt diese muss noch individuell angepasst werden. Aufgrund der Arthrose ist es besonders wichtig, auf eine schlanke Silhouette des Hundes zu achten, um die Gelenke nicht noch mehr zu belasten. Sollte der Hund zu mager sein, darf die Futtermenge natürlich erhöht werden. Wenn der Hund aber eher zu viel wiegt und sich deutlich weniger bewegt als vor der Erkrankung, sollte die Menge reduziert werden. Zwischendurch darf man gerne eine energiearme Möhre, Gurke, Zucchini oder zum Kauen ein Geweihstück, eine Kauwurzel und andere kalorienarme Kauartikel anbieten. Wenn der Hund das  ideale Gewicht hat und dieses hält, haben Sie die für ihn  richtige Tagesmenge gefunden. Das Betteln kann natürlich auch ein Zeichen sein, dass ihm das Futter einfach besonders gut schmeckt.

Getreide im Hundefutter

Getreide im Hundefutter

Frage: In letzter Zeit hört man sehr viel, dass Industriefutter die Hunde krank macht. Stimmt es, dass viel Getreide im industriellen Futter den Hunden schadet? Sollte ich meinen Hund deshalb barfen?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Schaut man sich den Verdauungstrakt des Hundes und die Ernährungsweise seiner Vorfahren an, wird erkennbar, dass Hunde zum Großteil fleischliche Nahrung benötigen. Sie sind aber keine 100 %igen Fleischfresser, sondern werden als „ominovore Carnivoren“ (allesfressende Fleischfresser) bezeichnet. Im Laufe der Jahrhunderte hat der Hund die Fähigkeit erworben, Stärke besser zu verdauen als dies bei Wölfen der Fall ist. Leider haben viele Fertigfutter viel zu viel Getreide enthalten, was man daran erkennen kann, dass Getreide als erstes auf der Zutatenliste der Packung steht. Jedoch ist fertige Alleinnahrung keinesfalls grundsätzlich schädlich für den Hund. Entscheidend sind vor allem die verwendeten Zutaten inklusive der Zusatzstoffe. Genauso wie es nicht nur schlechte industriell hergestellte Hundenahrung gibt, ist BARF nicht in jedem Fall die beste Ernährungsweise. Man kann seinen Hund gut und gesund mit BARF ernähren, kann aber auch viel falsch machen. Nicht für jeden Hund, Besitzer und jeden Haushalt (Stichwort Salmonellen und Kleinkinder etc.) stellt BARF die beste Option dar. PLATINUM unterscheidet sich sowohl von dem Herstellungsprozess, als auch dem Frischfleischanteil, sowie der Menge und Art an Kohlenhydraten von den meisten gängigen Fertigfuttern. PLATINUM kann als Alternative zum BARF genutzt werden und bietet eine praktische Alternative, den Hund gesund und qualitativ hochwertig zu ernähren.

Mischen von Trocken- und Nassnahrung

Mischen von Trocken- und Nassnahrung

Frage: Ich habe schon öfters gehört, dass man Nass- und Trockenfutter nicht zusammen geben soll, weil Hunde es zusammen nicht verdauen können. Stimmt das, denn ich würde gerne mischen?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Sofern die Herstellung und Zusammensetzung ähnlich sind, stellt das Mischen oder abwechselnde Füttern von Nass- und Trockennahrung überhaupt kein Problem dar. Natürlich sollte man nicht wahllos verschieden Proteinquellen, Qualitätsstufen und Hersteller kombinieren. Bei PLATINUM kann man Trocken- und Nassnahrung sehr gut kombinieren. Sei es, dass man einen Löffel Nassnahrung unter die Trockennahrung mischt oder abwechselnd Trocken-und Nassnahrung füttert. Bei PLATINUM sind beide Varianten im Schongarverfahren hergestellt und enthalten über 70 % frisches Muskelfleisch und passen somit sehr gut zusammen.

Mäkeln beim Fressen

Mäkeln beim Fressen

Frage: Mein Hund ist laut unserem Tierarzt kerngesund, aber immer wenn er eine Weile eine bestimmte Futtersorte gefressen hat, fängt er an sehr schlecht und wenig zu fressen. Ich bin langsam am Verzweifeln, bald habe ich alle erhältlichen Futtermittel ausprobiert.

Unsere PLATINUM Tierärztin: Da der Hund eine Nahrung anfangs gefressen hat  (also nicht vom ersten Anbieten an komplett verweigert), kann das Futter nicht so schlecht schmecken. Verweigert er jedoch plötzlich nach einigen Tagen die gleiche Nahrung und ist sonst aber fit und gesund ist, mäkelt er, d.h. er testet seine  Grenzen aus. Ein Hund  lernt sehr schnell, wenn er nicht frisst, bekommt er etwas anders vorgesetzt. Und schon bestimmt der Hund, was im Napf landet bzw. wann es langweilig wird und er gerne etwas Neues hätte. Da müssen Sie hartnäckig bleiben und dem Hund zu den festen Mahlzeiten nur diese eine Nahrung anbieten. Es ist noch kein gesunder Hund vor dem vollen Napf verhungert. In dieser Phase sollte man auf Leckerlis zwischendurch verzichten, damit der Hund sich nicht daran satt fressen kann. Dafür muss die ganze Familie an einem Strang ziehen! Sie entscheiden, was der Hund frisst und nicht er. Zum Vergleich: Einem Kind würde man auch nicht erlauben, sich von Schokolade zu ernähren, wenn es keine Lust auf das Gemüse hat. Bei vielen Hunden tritt dieses Verhalten erstmalig in der Pubertät auf. Bleibt man nicht konsequent, kann es passieren, dass das unerwünschte Verhalten auch für den Rest des Hundelebens beibehalten wird.
 

Mäkeln beim Fressen

Frage: Mein Hund frisst häufig nicht, wenn ich ihm morgens den Napf hinstelle. Soll ich den Napf den ganzen Tag stehen lassen oder besser wieder wegnehmen? Wie bekomme ich ihn dazu alles aufzufressen?

Unsere PLATINUM Tierärztin: Es sollte am besten feste Fütterungszeiten geben, zu denen der Napf für ca. 15 Minuten angeboten wird. Was dann nicht gefressen wurde, kommt weg und es wird erst zur nächsten Mahlzeit wieder Futter angeboten. Es  ist wichtig, dass der Hund lernt, verlässlich zu fressen. Wenn er z. B. doch einmal Medikamente brauchen sollte, bei denen eine sichere Nahrungsaufnahme gewährleistet sein muss, ist ein verlässlicher Essensrhythmus ein großer Vorteil. Auch ist es bei warmen Temperaturen nicht ratsam, Nassnahrung den ganzen Tag im Futternapf zu lassen.
Fressen ist und sollte für den gesunden Hund eine ganz normale und natürliche, selbstverständliche Sache sein. Wenn Sie dem zu viel Aufmerksamkeit schenken oder das ganze zelebrieren, erreicht der Hund, dass er durch ein schwieriges Fressverhalten mit Aufmerksamkeit belohnt wird. Sie sollten sich weder dazu setzen, noch den Hund während der Nahrungsaufnahme loben oder streicheln.
Zudem sollte er sich zwischen den Mahlzeiten nicht mit Leckerlis (auch zu Trainingszwecken) satt fressen. Wenn er trotz der Leckerlis seine Mahlzeiten frisst, kann er sie auch weiterhin haben. Wenn Sie das Problem beim Fressen nicht direkt in den Griff bekommen, sollte auf alles außerhalb der Hauptmahlzeiten verzichtet werden und die Belohnung eher über Zuneigung oder Spiel stattfinden.

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